Gesundheit – Verantwortung aus Liebe zum Border Collie
Die Gesundheit unserer Hunde steht für uns an erster Stelle.
Denn nur ein körperlich und seelisch gesunder Border Collie kann das leben, was ihn so besonders macht – seine Freude an Bewegung, seine Sensibilität und seinen unermüdlichen Arbeitswillen.
Aus diesem Grund legen wir in unserer Zucht größten Wert auf Gesundheitsuntersuchungen, genetische Tests und durchdachte Verpaarungen.
Im Folgenden möchte ich einige der wichtigsten Erbkrankheiten des Border Collies näher erklären – denn Aufklärung und Verständnis sind der beste Weg, um diese wundervolle Rasse langfristig gesund zu erhalten.
HD – Hüftgelenksdysplasie
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann.
Die Schwere wird in Grade unterteilt:
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HD A / 0: kein Hinweis auf HD
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HD B / 1: fast normale Hüftgelenke
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HD C / 2: leichte HD
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HD D / 3: mittlere HD
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HD E / 4: schwere HD
Mein persönliches Ziel ist es jedoch, ausschließlich mit HD-A-Hunden zu züchten, um langfristig gesunde Gelenke zu fördern.
Der Befund wird immer röntgenologisch festgestellt.
ED – Ellenbogendysplasie
Die Ellenbogendysplasie (ED) betrifft die Entwicklung der Ellenbogengelenke. Auch hier erfolgt die Einstufung in Grade (0–3).
ED kann Schmerzen und Lahmheiten verursachen, weshalb auch sie vor der Zucht röntgenologisch ausgeschlossen wird.
OCD – Osteochondrosis Dissecans
OCD ist eine Knochen-Knorpel-Erkrankung, die häufig das Schultergelenk betrifft.
Sie wird durch eine Röntgenuntersuchung erkannt und ist ein wichtiger Faktor in der Zuchtplanung, um betroffene Linien zu vermeiden.
MDR1-Defekt
Der MDR1-Defekt ist vor allem bei Hütehunden verbreitet.
Betroffene Tiere reagieren empfindlich auf bestimmte Medikamente – da ihre Blut-Hirn-Schranke für einige Substanzen durchlässiger ist.
Das kann zu Vergiftungen oder sogar zum Tod führen, z. B. durch das Antiparasitikum Ivermectin.
Vererbung:
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+/+ (frei): Hund ist gesund
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+/– (Träger): Hund trägt das Gen, bleibt aber gesund
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–/– (betroffen): Hund reagiert empfindlich auf bestimmte Wirkstoffe
CEA – Collie Eye Anomalie
CEA ist eine erblich bedingte Veränderung der Netzhaut, die das Sehvermögen beeinträchtigen kann.
Der Schweregrad bleibt lebenslang stabil, sichtbar ist sie meist nur bis zur 9. Lebenswoche.
Vererbung:
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N/N: frei (nicht betroffen, nicht vererbbar)
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N/CEA: Träger (gesund, kann Gen weitergeben)
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CEA/CEA: betroffen
Zuchtverpaarungen zwischen „frei“ und „Träger“ gelten als risikofrei.
TNS – Trapped Neutrophil Syndrome
TNS betrifft das Immunsystem: Das Knochenmark produziert zwar weiße Blutkörperchen, kann sie aber nicht in den Blutkreislauf abgeben.
Betroffene Welpen sind bereits früh schwer krank.
Vererbung:
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N/N: frei
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N/TNS: Träger
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TNS/TNS: betroffen
Auch hier sind Verpaarungen „frei × Träger“ unbedenklich.
Epilepsie
Epilepsie ist eine ernste neurologische Erkrankung, die in der Rasse leider vorkommt.
Sie kann genetisch bedingt sein, aber auch durch andere Faktoren wie Unfälle, Vergiftungen oder hormonelle Einflüsse ausgelöst werden.
Statistisch sind etwa 15 % der Border Collies betroffen – der Großteil erkrankt zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr.
Eine absolute Garantie gibt es leider nicht, doch durch verantwortungsvolle Zucht versuchen wir, das Risiko so gering wie möglich zu halten.
GG – Glaukom und Goniodysgenesie
Hierbei handelt es sich um eine Entwicklungsstörung im Auge, die zu erhöhtem Augeninnendruck führen kann.
Unbehandelt kann dies zur Erblindung führen.
Vererbung:
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N/N: frei
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N/GG: Träger
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GG/GG: betroffen
Auch hier gilt: „Frei × Träger“ ist zuchtgeeignet, ohne Risiko für die Nachzucht.
IGS – Imerslund-Gräsbeck-Syndrom
IGS verursacht eine gestörte Aufnahme von Vitamin B12, was zu Blutveränderungen und neurologischen Ausfällen führen kann.
Die Krankheit lässt sich durch regelmäßige Vitamin-B12-Gaben therapieren.
Vererbung:
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N/N: frei
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N/IGS: Träger
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IGS/IGS: betroffen
Raine-Syndrom
Diese Erkrankung führt zu schwächer mineralisierten Zähnen und Knochen, was Zahnfleischentzündungen und starke Abnutzung verursachen kann.
Vererbung:
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N/N: frei
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N/RS: Träger
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RS/RS: betroffen
NCL – Neuronale Ceroid Lipofuszinose
NCL ist eine neurodegenerative Erkrankung, die Unruhe, Verhaltensänderungen und epileptische Anfälle verursachen kann.
Der Verlauf variiert stark – die Krankheit ist jedoch immer fortschreitend.
Vererbung:
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N/N: frei
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N/NCL: Träger
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NCL/NCL: betroffen